Ioannina – Spaziergang durch die Innenstadt 

Durch meine erste Woche in Ioannina, in der ich in einem kleinen Apartment im Zentrum unterkam, und zahlreiche Besuche in den letzten Wochen hatte ich ausreichend Gelegenheit, die überraschend vielfältige Innenstadt zu erkunden, Vögel zu beobachten und Museen zu besuchen.

Die historische Altstadt besteht zum größten Teil aus Häusern der osmanischer Zeit. Im Gegensatz zu vielen anderen griechischen Innenstädten gibt es hier kaum Cafés und keine Tourishops, sodass man in aller Ruhe durch die Gassen schlendern und, in Ioannina selten genug, Katzen beobachten kann (leider lassen sich nur die wenigsten streicheln).

Die Festung Iç Kale wurde nach der Einnahme Ioanninas durch die Osmanen im 15. Jh. errichtet und ist durch zwei Tore mit der Altstadt bzw. dem Seeufer verbunden. Neben dem Silberschmiedemuseum, dem Byzantinischen Museum und den Fundamenten des ehemaligen Palastes kann man hier die Fethiye-Moschee und das frühere Schatzhaus besichtigen – oder sich einfach ins Gras setzen und Kindern beim Spielen zusehen. Vom Rand der Festung aus blickt man auf den Pamvótida-See mit der kleinen Insel und auf die dahinterliegenden Berge. Es ist ein wunderbarer Ort zum Seele baumeln lassen, insbesondere da jetzt im Frühling unzählige Blumen blühen.

Zwischen Seeufer und Befestigungsmauer kann man auf einer Promenade rund um die Altstadt spazieren und Blesshühner, Schwäne, Möwen und andere Vögel beobachten. Besonders den Haubentauchern könnte ich ewig zuschauen – durch ihr ständiges Ab- und Auftauchen an anderer Stelle ist es ein Kommen und Gehen auf der Wasseroberfläche.

Außerhalb der Altstadt beginnt der lebendige Teil der Stadt. Neben unzähligen Cafés, Bars und Restaurants findet man hier auch alles andere, was das Herz begehrt. Unabhängig von Wochentag und Uhrzeit ist eigentlich immer Betrieb, ruhiger ist es nur nachmittags, wenn die Geschäfte schließen, oder am Sonntagmorgen. Selbst im größten Trubel liegen vor einigen Läden schlafende Hunde, die Cafés und Konditoreien sind bei schönem Wetter gut besucht und der Verkehr ist um einiges zahmer als in Athen.

Die Häuser sind manchmal alt bis zum Verfall, andere sind wiederum neoklassizistisch oder modern, und doch passen sie irgendwie zusammen. Das gefällt mir fast genauso gut wie die Altstadt – auf eine schöne Weise durch Lebensrealität geprägt… Dazu gehört aber auch, dass mit dem Verlassen der Innenstadt die älteren Gebäude nach und nach abnehmen, bis schließlich nur noch zweckmäßige moderne Bauten übrigbleiben. Im Süden der Stadt schließt sich an das Gewerbeviertel der Campus an, der vom Stadtzentrum etwa acht Kilometer (mit dem Bus 20 – 30 Minuten) entfernt ist.


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